3. Juni 2020 – Welt-Velo-Tag

Die Benutzung des öffentlichen Verkehrs ist wegen der Corona-Epidemie und den Schutzmassnahmen des Bundes stark zurückgegangen. Die aktuellen Umstände haben zu einer Verlagerung der Verkehrsmittelnutzung geführt. Der motorisierte Individualverkehr nimmt seit dem stufenweisen Ausstieg aus dem Lockdown wieder stark zu.

Gleichzeitig sind auch bis zu dreimal so viele Velofahrende unterwegs wie vor dem Lockdown. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt, um diesem Bedürfnis nach individueller Mobilität und Bewegung nachzukommen. Für Matthias Aebischer, den Präsidenten von Pro Velo Schweiz, braucht es umgehend bessere Bedingungen für das Velo, um der Zunahme des Individualverkehrs zu begegnen.

Pro Velo ruft die Schweizer Städte auf, nach dem Vorbild von Städten wie Paris, Mailand, Barcelona, Brüssel oder Berlin sofort Massnahmen zugunsten der aktiven Mobilität zu ergreifen. In der Schweiz hat bisher nur die Stadt Genf reagiert und provisorische Radstreifen installiert.

Das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel mit grossem Entwicklungspotenzial, auch über die Corona-Krise hinaus. In der gegenwärtigen Situation erlaubt das Velo der Bevölkerung, sich unter Einhaltung der geltenden Gesundheitsempfehlungen zu bewegen. Es ist zu hoffen, dass ein Teil dieser Menschen auch künftig vermehrt mit dem Velo unterwegs ist.

Pro Velo hält den Zeitpunkt für ideal und ruft Städte und Gemeinden auf, kurzfristig provisorische und definitive Massnahmen umzusetzen: 

  • Verbreiterung von bestehenden und Markierung von neuen Velostreifen
  • Signalisierung von Temporeduktionen, Begegnungszonen und Strassensperrungen
  • Verbreiterung kritischer Fussverkehrsflächen wie Trottoirs oder Haltestellen
  • Aktive Kommunikation zugunsten der aktiven Mobilität: Die Bevölkerung soll dazu aufgefordert werden, Velo zu fahren
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